Wahre Schätze der
Kunst- und Geistesgeschichte kann man auf den historischen Begräbnisstätten
Bonns entdecken. In vielfältiger Form repräsentieren sie die
Entwicklung und Geschichte dieser Stadt in über zwei Jahrhunderten.
Die erhaltenen Denkmale bieten ebenso ein breites Spektrum kunsthistorischer
Stilkunde wie eine große Fülle von Geschichten und Erzählungen
über die Bonner und Bonnerinnen, die dort beerdigt wurden.
Der Alte Friedhof in Bonn ist bis heute das wichtigste Zeugnis Bonner Geschichte und zugleich ein Spiegelbild der Kulturgeschichte des 19.Jahrhunderts in Bonn. Der Alte Friedhof wurde 1715 von Kurfürst Josef Clemens als Begräbnisstätte für einfache Bürger angelegt. 1787 wurde er zum Hauptfriedhof der Stadt Bonn und zur letzten Ruhestätte vieler Persönlichkeiten. Einige der Grabmäler wurden vom Architekten und Baumeister Karl Friedrich Schinkel entworfen. So fanden Robert und Clara Schumann, Ernst Moritz Arndt, Adele Schopenhauer und Mildred Scheel hier ihre letzte Ruhestätte. 1884 wurde der Friedhof für allgemeine Begräbnisse geschlossen. Seither haben nur Nachfahren der Bestatteten oder Ehrenbürger der Stadt Bonn das Recht, auf dem Alten Friedhof beerdigt zu werden.
Treffpunkt: Vor der Trauerhalle, Eingang von der Gerhardstraße ÖPNV: Stadtbahnlinie 66, Haltepunkt Adelheidistraße Dauer: ca. 1 Stunde Beitrag: 8,- € Gruppentarif: 100,- €
Der Friedhof am Platanenweg in Beuel, 1907 auf einer ehemaligen Kiesgrube entstanden, ist ein einzigartiges Zeugnis sehr verschiedener Begräbniskulturen.
Dort finden sich neben vielen Beueler Familiengräbern moderne Arten der Bestattung, wie Urneneinzelgräber, ein Urnenturm, anonyme Bestattungen und ca. 80 opulente Königsgräber der Sinti und Roma, die seit mehr als 50 Jahren im südöstlichen Teil des Geländes angelegt wurden. Anders als in der traditionellen Trauer-Kultur bedeutet ihnen der Friedhof kein Ort der Trauer, sondern der Freude: An bestimmten Feiertagen wird am Grab gegessen, getrunken, gelacht.
Aber auch weitere Besonderheiten machen den Friedhof einzigartig, wie das Grab des Taekwondo-Meisters aus Beuel, die imposanten Grabstätten Beueler Schaustellerfamilien und das translozierte Kriegerdenkmal von Prof. Karl Menser, das bis 1960 im Rathausgarten in Beuel stand.
Dauer: 1 - 1,5 Stunden Honorar: 130,-/100,- € Durchführung: Freunde und Förderer des Alten Friedhofs e.V.
Diavortrag:
Bonner Friedhöfe
Von den nach Größe und Lage
sehr unterschiedlichen Begräbnisplätzen werden in dem Diavortrag
die beiden wichtigsten vorgestellt: der alte Friedhof an der Bornheimer
Straße und der Poppelsdorfer Friedhof am Kreuzberghang. Doch nicht
nur die Schönheit und Bedeutung dieser historischen Friedhöfe
werden in dem Vortrag präsentiert, sondern auch Gefährdung und
Zerstörung durch den Zahn der Zeit, Vandalismus und mangelhafte Pflege.
Die jüdischen Friedhöfe in Bonn liegen eher im Verborgenen. Dabei erzählen die erhaltenen Gräber wichtige Kapitel der Bonner Stadtgeschichte. Wir haben zwei der Friedhöfe ausgewählt, die wir in einem ca. einstündigen Rundgang vorstellen.
Männliche Teilnehmer werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen.
Treffpunkt: Vor dem jüd. Friedhof auf dem alten (!) Rheindamm ÖPNV: Buslinie 550, 640, Haltestelle Schwarzrheindorfer Kirche Dauer: ca. 1 Stunde Beitrag: 8,- € Gruppentarif: 100,-€